SIG „Die Rolle des Migrationshintergrundes für Entwicklungs- und Bildungsprozesse“
Organisation: Prof. Dr. Hanna Beißert, Dr. Nina Brück, Anna Roth
Das Konstrukt „Migrationshintergrund“ stellt in der empirischen Forschung eine zentrale soziodemographische Variable dar, die regelmäßig in empirischen Studien zu unterschiedlichen Zwecken erhoben wird. Allerdings stellt sich die Frage, was sich hinter diesem Konstrukt verbirgt, welchen Erklärungsgehalt es bietet und mit welchen anderen Konstrukten es assoziiert ist.
In der SIG sollen zentrale Begrifflichkeiten sowie theoretische und empirische Ansätze zum Konstrukt Migrationshintergrund aus verschiedenen Forschungsfeldern und –perspektiven dargestellt, diskutiert und in Verbindung gebracht werden. Dementsprechend ist das übergeordnete Ziel der SIG, einen breiteren Blick auf das Konstrukt zu erhalten sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten, um von den verschiedenen
Erfahrungen und Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen für die eigene Forschung profitieren und ggf. Synergien herstellen zu können.
Neben einer Verortung der Bedeutung von Migrationshintergrund für einzelne IDeA–Projekte sollen insbesondere Fragen der Operationalisierung und Heterogenität von Migrationshintergrund diskutiert werden. Welche Aspekte sind bei der Operationalisierung wichtig und welche Unterscheidungen müssen getroffen werden? Wo ergeben sich bedeutsame Implikationen für entwicklungs– bzw. bildungsrelevante Prozesse und gibt es dabei möglicherweise Unterschiede je nach Forschungsfeld oder Fragestellung? Zudem sollen in der SIG weitere mit Migrationshintergrund assoziierte und verbundene Konstrukte (z.B. Mehrsprachigkeit, Stereotype, Trauma nach Fluchterfahrung etc.) thematisiert und reflektiert werden.
Das Format der einzelnen Sitzungen wird flexibel in Abhängigkeit zu dem konkreten Sitzungsthema mit den Teilnehmenden gemeinschaftlich vereinbart.
Themen und Leitfragen:
1. In welchen Projekten ist der Migrationshintergrund eine zentrale Variable? Und damit einhergehend, was sind im Kontext verschiedener IDeA–Projekte die zentralen Outcome–Variablen im Zusammenhang mit Migrationshintergrund?
2. Wie kann eine adäquate Erfassung von Migrationshintergrund aussehen? Diskussion relevanter Aspekte wie beispielsweise die Unterscheidung verschiedener Arten von Migration, verschiedener Herkunftsregionen oder verschiedener Generationen von Migrationshintergrund.
3. Welche Konstrukte stehen in engem Zusammenhang mit Migrationshintergrund? Welche prädiktive Kraft weist das Konstrukt „Migrationshintergrund“ auf?
4. Wie lassen sich Wirkmodelle im Hinblick auf die Rolle von Migrationshintergrund im Bildungssystem beschreiben?
Darüber hinaus sind alle weiteren Fragen und Themen willkommen, die sich dem übergeordneten Thema „Die Rolle des Migrationshintergrundes für Entwicklungs– und Bildungsprozesse“ zuordnen lassen.