Projekt LexPro
Leseprozesse und Interventionsmethoden bei Kindern mit Leseschwierigkeiten
Das Projekt untersuchte Leseprozesse von Kinder mit Leseschwierigkeiten in der 5. und 6. Klasse, und wie diese Prozesse verbessert werden können.
Entwicklungsstudien des Lesens zeigen, dass beim anfänglichen Leseerwerb zunächst einzelne Grapheme (z. B. einzelne Buchstaben) dekodiert werden. Mit zunehmender Lesekompetenz können immer größere orthographische Einheiten, z. B. ganze Wörter oder Worteinheiten (Morpheme), auf einmal identifiziert und verarbeitet werden. Dafür wird auf Informationen zugegriffen, die im mentalen Lexikon gespeichert sind. Der schnelle Zugang zu diesem mentalen Lexikon spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Leseflüssigkeit. Das erste Ziel dieses Projektes war es daher zu untersuchen, welche Leseprozesse von deutschen Kindern in der 5. und 6. Klasse angewendet werden und welche Unterschiede es zwischen Kindern mit und ohne Leseschwierigkeiten gibt. In einem zweiten Schritt sollte geprüft werden, ob die Einführung von Zeitdruck ein effizienteres Lesen bei Kindern mit Leseschwierigkeiten bewirkt (basierend auf der Forschung von Breznitz, 2006). Die Forschungsergebnisse sollen langfristig für die Entwicklung eines Trainingsprogramms zur Verbesserung der Leseprozesse und damit für einen schnelleren Zugriff auf das mentale Lexikon genutzt werden (siehe Projekt LexPro Training).
Ausgewählte Publikation
Bar-Kochva, I. & Hasselhorn, M. (2015). In search of methods enhancing fluency in reading: An examination of the relations between time constraints and processes of reading in readers of German. Journal of Experimental Child Psychology, 140, 140-157.