DE EN

Projekt NEDA

Neuronale Entwicklung der auditiven Verarbeitung und ihre Bedeutung für den Lese- und Rechtschreiberwerb

Das Projekt NEDA untersucht die Entwicklung des Lesens und Rechtschreibens in Zusammenhang mit der Entwicklung neuronaler Korrelate der auditiven Verarbeitung bei Kindern im Grundschulalter.

Geschätzte 4% aller Grundschulkinder in Deutschland mit durchschnittlicher oder gar überdurchschnittlicher allgemeiner Lernfähigkeit haben Schwierigkeiten beim Lese-Rechtschreiberwerb. Mögliche Ursachen hierfür werden zurzeit diskutiert: Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass die phonologische Verarbeitung bei betroffenen Kindern eingeschränkt ist, d.h. dass sie Schwierigkeiten haben, zu erkennen, dass Wörter aus Silben und Silben aus Lauten aufgebaut sind, sowie diese voneinander zu unterscheiden. Da zur Unterscheidung von Sprachlauten eine adäquate Verarbeitung ihrer komplexen Struktur notwendig ist, könnte eine grundlegende auditive Verarbeitungsschwäche die Ursache für solche Schwierigkeiten darstellen.

Das Projekt NEDA ist eine Längsschnittstudie, die genau das überprüfen soll. Hierbei wird der Zusammenhang zwischen der neuronalen Lautverarbeitung und dem Lese-Rechtschreiberwerb in der Grundschulzeit untersucht.  Um neuronale Lautverarbeitung zu erfassen, wird ein als Mismatch Negativity (MMN) bekanntes ereigniskorreliertes Potential mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen. Zur Erfassung der Lese-Rechtschreibfähigkeit und der phonologischen Verarbeitung der Kinder werden diverse standardisierte Testverfahren verwendet.