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Projekt TschAu

Testdiagnostik des schriftlichen Ausdrucks

Ziel des Projektes ist es, einen standardisierten Leistungstest für Schüler*innen der dritten bis sechsten Klasse zu entwickeln, mit denen sich Kompetenzen und Beeinträchtigungen im schriftlichen Ausdruck differenziert erfassen lassen.

Das selbstständige Verfassen von Texten ist laut den Bildungsstandards ein zentrales Kompetenzziel des Deutschunterrichts. Dennoch fällt es einigen Kindern schwer, ihre Gedanken so niederzuschreiben, dass sie sprachlich und inhaltlich korrekt sind und eine sinnhafte Struktur aufweisen. Mit Einführung der ICD-11 (die 11. Version der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) werden anhaltende und gravierende Lernprobleme dieser Art erstmals in Deutschland als sogenannte „Störung des schriftlichen Ausdrucks“ anerkannt. Charakteristisch für diese Form von Lernstörungen sind massive und anhaltende Beeinträchtigungen beim Verfassen schriftlicher Texte. Während es im englischsprachigen Ausland bereits etablierte standardisierte Testverfahren gibt, mit denen sich Lernschwierigkeiten in diesem Bereich zuverlässig diagnostizieren lassen, liegt ein entsprechendes Verfahren für den deutschen Sprachraum noch nicht vor.

Ziel des Projektes ist es daher, einen standardisierten Leistungstest für Schüler*innen der dritten bis sechsten Klasse zu entwickeln, der auf evidenzbasierten Entwicklungstheorien des Textschreibens beruht und mit dem eine valide und reliable Einschätzung schriftlicher Ausdrucksformen möglich ist. Bei der Testentwicklung soll insbesondere auf eine ausreichende Differenzierung im unteren Leistungsbereich geachtet werden und die Testfairness für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache sichergestellt werden. Das Testverfahren soll Lehrkräften wertvolle Hinweise für die individuelle Förderung ihrer Schüler*innen an die Hand geben.

Ausgewählte Publikationen

Brandenburg, J., Huschka, S. S., Visser, L., Cartschau, F. & von Goldammer, A. (im Druck). Wie fair testet der WÜRT 1 die Rechtschreibleistungen bei mehrsprachigen Kindern? Eine Überprüfung mittels Differential Item Functioning. Diagnostica.

Miller, L., & Mähler, C. (2023). Methoden der primären Legasthenieprävention im Anfangsunterricht Deutsch: Evaluation eines Fibelansatzes. Frühe Bildung, 12(1), 39-47.