Projekt WorlD
Arbeitsgedächtnis und schulisches Lernen von Kindern mit niedriger Intelligenz
Im Projekt WorlD wird überprüft, welche Bedeutung verschiedene Arbeitsgedächtnisfunktionen für das Lernen des Lesens, Schreibens und Rechnens bei Kindern mit niedriger Intelligenz haben.
Die Fähigkeit zur parallelen Verarbeitung und Speicherung von Information durch das Arbeitsgedächtnis hat beim Erwerb der Kulturtechniken eine große Bedeutung. Obwohl bekannt ist, dass Kinder mit niedriger Intelligenz Informationen schlechter verarbeiten als Gleichaltrige, ist bei diesen Kindern der Zusammenhang zwischen Arbeitsgedächtnis und dem Erlernen der Kulturtechniken noch nicht gut untersucht. Im Projekt WorlD wird überprüft, welche Bedeutung bei Förderschülern das Arbeitsgedächtnis sowohl für das Lernen des Lesens, Schreibens und Rechnens als auch für die Entwicklung von deren Vorläuferfähigkeiten hat. Darüber hinaus befasst sich WorlD mit der Frage, wie es dazu kommt, dass Kinder mit niedriger Intelligenz besondere Probleme bei verbalen Kurzzeitgedächtnisaufgaben haben, bei denen sie sich kurzfristig z.B. Wörter merken sollen. Untersucht wird, ob sich die Probleme damit erklären lassen, dass die Kinder beim Merken keine inneren Wiederholungsstrategien einsetzen, oder eher damit, dass ihr Erinnern nicht so gut durch Wissen im Langzeitgedächtnis unterstützt wird.
Ausgewählte Publikationen
Büttner, G., Poloczek, S., Schuchardt, K., & Mähler, C. (2012). Arbeitsgedächtnis bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung. In: M. Hasselhorn & C. Zoelch (Hrsg.), Funktionsdiagnostik des Arbeitsgedächtnisses (S. 95–112). Göttingen: Hogrefe.
Poloczek, S., Büttner, G., & Hasselhorn, M. (2012). Relationships between working memory and academic skills are the difference between children with intellectual disabilities and typically developing children?. Journal of Cognitive Education and Psychology, 11, 20–38.
Poloczek, S., Büttner, G., & Hasselhorn, M. (2014). Phonological short-term memory impairment and the word length effect in children with intellectual disabilities. Research in Developmental Disabilities, 35, 455–462. doi:10.1016/j.ridd.2013.11.025