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Projekt DiSeGel

Dimensionen seelischer Gewalt in pädagogischen Settings – Theoretische Bestimmungen und empirische Analysen

Im Rahmen des interdisziplinären Netzwerks geht es um seelische Gewalt von pädagogischen Fachkräften gegenüber Kindern und Jugendlichen. Die Netzwerkmitglieder setzen sich damit auseinander, wie sich seelische Gewalt als Phänomen theoretisch fassen und empirisch bearbeiten lässt.

In pädagogischen Settings kommt es häufig zu seelischer Gewalt, die von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften gegenüber Kindern und Jugendlichen ausgeübt wird. Eine Erforschung des Phänomens ist von hoher Relevanz, da das Erfahren von seelischer Gewalt weitgehende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben kann. Zu dem Phänomen der seelischen Gewalt gibt es bislang kaum etablierte theoretische Bestimmungen, da die vereinzelten Auseinandersetzungen im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs bislang noch nicht systematisch aufeinander bezogen wurden. Das interdisziplinär ausgerichtete Netzwerk soll dazu beitragen, verschiedene Dimensionen des Phänomens seelische Gewalt herauszuarbeiten, und zu einer Theoriebildung beitragen.

Durch die Einbeziehung von verschiedenen theoretischen und methodischen Zugängen versprechen wir uns, bislang unbekannte Spannungsfelder offenzulegen. Das in den Erziehungswissenschaften verortete Netzwerk strebt eine interdisziplinäre Auseinandersetzung an. Daher sind u.a. Forscher*innen aus der Sozialen Arbeit, der Sozialpsychologie, den Rechtswissenschaften, der Sozialphilosophie, der Sonderpädagogik, der Schulpädagogik sowie der Soziologie beteiligt.

Durch verschiedene Formate, z.B. gemeinsame Auswertungen von bereits vorhandenen Datensätzen im Rahmen von Kleingruppen sowie Austausch mit (inter-)nationalen Expert*innen, sollen die Mitglieder des Netzwerks sowohl auf theoretischer als auch empirischer Ebene neue Erkenntnisse gewinnen.

Ausgewählte Publikationen

  • te Poel, K. (2021). Anerkennung und habituelle (Un-)Passung auf der Ebene der Schüler*innen-Lehrer*innenbeziehung. Vorab-Onlinepublikation. https://doi.org/10.11576/PFLB-4196 (63-79 Pages / PraxisForschungLehrer*innenBildung. Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung., Vol. 3 No. 2 (2021): Pädagogische Beziehungen und Anerkennung – Perspektiven aus den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften).
  • Piezunka, A. (2023). Seelische Verletzungen in der Gestaltung pädagogischer Beziehungen. In N. Leonhardt, A. Goldbach, L. Staib, S. Schuppener & V. Böhm (Hrsg.), Macht in der Schule: Wissen – Sichtweisen – Erfahrungen (S. 218–230). Bad Heilbrunn.
  • Richter, S. (2022). Pädagogisches Strafen und Schweigen: Entstehung und Effekte des Straf-Tabus in erziehungswissenschaftlichen Diskursen und schulischer Praxis. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 98, 288–304.